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Das Foto zeigt eine Made in Hirseduafokus / shutterstock.com

Schädlinge im Wellensittichfutter

Gefunden auf: https://www.wellensittich-haltung.info/ernaehrung/schaedlinge-futter/

Wird das Vogelfutter für Wellensittiche nicht ordentlich verpackt oder falsch gelagert, besteht das Risiko, dass sich Schädlinge im Wellensittichfutter einnisten. Dies wiederum kann sich als ein erhebliches Gesundheitsrisiko für den Welli erweisen.

Welche Schädlinge sich einnisten können, wie Sie diese erkennen und was Sie dagegen unternehmen können, darauf gehen wir in diesem Ratgeber ein.

Welche Schädlinge nisten sich in das Wellensittichfutter ein?

Das Foto zeigt einen Wellensittich mit HirseArfan Afzal / shutterstock.com

Zu rechnen ist mit Insekten, die sich gern am Getreide bedienen. Hierzu gehören unter anderem die folgenden „Verdächtigen“:

  • Insekten im Wellensittichfutter
  • Käfer wie der Getreideplattkäfer, der Mehlkäfer oder der Kornkäfer
  • Mehlwürmer
  • Schmetterlinge wie die Getreidemotte, die Mehlmotte, die Dörrobstmotte, die Kakaomotte oder der Mehlzünsler
  • Spinnentiere wie die Modermilbe oder die Mehlmilbe

Achtung!

Lebensmittelmotten sind hartnäckig. Man wird sie meist nur schwer wieder los. Das liegt daran, dass sie sich nicht nur in Ritzen verstecken, sondern auch durch Verpackungsmaterialien durchbohren, um ihre Eier in Futter, Backwaren und Co. abzulegen.

Das Foto zeigt Kornkäfer in Maiskungfu01 / shutterstock.com

Wie gelangen diese Schädlinge ins Futter?

In der Regel sind es falsche Lagerbedingungen, die dazu führen, dass sich die Schädlinge einnisten können.

Das Problem: Meist nisten sie sich nicht erst bei uns Zuhause ein, sondern bereits dort, wo das Futter hergestellt wird, zum großen Teil also im Ausland. Zwar wird Futter nicht zuletzt in den Geschäften akribisch kontrolliert, aber dennoch können Schädlinge vor allem dann übersehen werden, wenn sie noch klein und unscheinbar sind.

Um sich vermehren und entwickeln zu können, müssen optimale klimatische Bedingungen herrschen, was in warmen Sommern auch in Deutschland der Fall ist. Einmal eingeschleppt, wird man Motten und Co. daher nur sehr schwer, wenn überhaupt, wieder los.

So erkennt man die Schädlinge im Futter

Das Foto zeigt Fäden, Klumpen, Maden und einen Falter. Alles Indizien für Schädlinge.J.J. Gouin / shutterstock.com

Wie Sie die Schädlinge im Wellensittichfutter erkennen, richtet sich vor allem danach, um welche es sich handelt. Halten Sie Ausschau nach:

  • Feinen Fäden und Larven: Diese werden Sie erkennen, wenn es sich um einen Raupen-Befall handelt. Sie finden dann nicht nur Larven, sondern auch weißen Kot in Form kleiner Klumpen, die im Spinnengewebe hängen.
  • Grobe Ausscheidungen: Diese treten auf, wenn Käfer bzw. die Käfer-Larven vorhanden sind.
  • Verklumpte Körnchen und muffiger Geruch: Diese sind wahrzunehmen, wenn Sie es mit Milben zu tun haben.

Das ist zu tun, wenn Schädlinge im Wellensittichfutter sind

Einige Schädlinge sind nur lästig, andere können für den Wellensittich, für andere Haustiere und auch für uns Menschen sogar zur echten Gesundheitsgefahr werden. Deshalb ist es wichtig, die Schädlinge unverzüglich loszuwerden. Wie dies möglich ist, richtet sich nach dem jeweiligen Störenfried:

Futter unbedingt wegwerfen

Das Foto zeigt einen Wellensittich mit einem von Milben befallenen SchnabelKaterina Graghine / shutterstock.com

Vor allem bei den Milben ist es wichtig, das Futter sofort zu entsorgen, denn ihr Kot ist gefährlich.

Jedoch sollten Sie allgemein befallene Futtermittel immer umgehend entsorgen, ehe sich die Schädlinge auf andere Lebensmittel ausbreiten und zum Schluss in mehreren Zimmern der Wohnung zur echten Plage werden können.

Wichtig!

Entsorgen Sie die befallenen Vorräte niemals nur im Hausmüll, denn die kleinen Krabbel- und Flugtiere können sich problemlos aus dem Mülleimer befreien. Bringen Sie die verunreinigten Lebens- und Futtermittel daher sofort zur Mülltonne!

Das Foto zeigt eine Milbe

Insektenfallen verwenden

Pheromon-Fallen und Schlupfwespen werden oft als Wundermittel gegen Schädlinge angepriesen, denn sie funktionieren nach einem einfachen Prinzip, ohne dass Chemie zum Einsatz kommt.

Pheromon-Fallen werden insbesondere bei Motten verwendet. Als Lockmittel wird das Sexualhormon Pheromon auf die Falle aufgetragen, sodass die männlichen Motten sich magisch davon angezogen fühlen. Durch den integrierten Klebstoff bleiben die Schädlinge an der Falle hängen.

Wichtig!

Wenn der Welli Freiflug hat, sollten derartige Fallen unbedingt entfernt werden. Der Klebstoff ist sehr stark, sodass es passieren kann, dass die Federn des Wellensittichs daran kleben bleiben und sich der Vogel verletzt, wenn er sich zu befreien versucht.

Schlupfwespen werden insbesondere gegen Larven und Raupen eingesetzt. Sie legen ihre Eier in den Larven und Raupen ab. Schlüpfen nun die Jungtiere, fressen sie die Schädlinge sozusagen von innen auf. Für Vögel, andere Haustiere und uns Menschen sind die Schlupfwespen vollkommen unbedenklich.

Ob diese Mittel dem Schädlingsbefall Herr werden können, hängt jedoch von verschiedenen Faktoren ab, sodass der Erfolg nicht immer garantiert werden kann.

Kammerjäger rufen

Wenn sich das Ungeziefer bereits ausgebreitet hat, was vor allem bei warmen Temperaturen binnen weniger Tage passieren kann, und Sie es auf andere Weise nicht mehr loswerden, hilft es meist nur noch, den Kammerjäger zu rufen. Dieser rückt mit der chemischen Keule an. Das ist nicht ungefährlich und kostet obendrein viel Geld, aber hinterher werden Sie Ruhe haben.

Wichtig!

Es ist wichtig, dass Sie niemals selber mit Chemie hantieren, denn viele Mittel sind aggressiver als erwartet. Es kann passieren, dass Sie damit nicht nur die ungebetenen Gäste loswerden, sondern dass auch Ihre Haustiere oder Sie selbst unter der Chemie-Keule leiden.

Damit es erst gar nicht zum Schädlingsbefall kommt: Vorbeugen

Das Foto zeigt einen Wellensittich, der aus einer Schale frisst, die von einem Menschen festgehalten wirdCherdchai Chaivimol / shutterstock.com

Wie bereits erwähnt, nisten sich viele Schädlinge unbeobachtet schon im Herkunftsland des Futters in dieses ein, was es schwierig macht, einen Schädlingsbefall zu verhindern. Es gibt aber dennoch einige Dinge, die Sie vorbeugend unternehmen können:

Futter einfrieren

Um alle Futterschädlinge abzutöten, können Sie das Vogelfutter einfrieren. Sollten sich Schädlinge darin befunden haben, können diese nach dem Tod nichts mehr ausrichten.

Unser Tipp!

Frieren Sie das Wellensittichfutter portionsweise ein, also eine kleine Portion pro Tag.

Das portionsweise Einfrieren ist mühsam, jedoch überaus wichtig. Wenn Sie Futter in großen Mengen einfrieren und später auch in großen Mengen wieder auftauen, wird sich durch das dadurch entstehende Kondenswasser Schimmel bilden, der für Wellensittiche gefährlich ist.

Tauen Sie jedoch nur eine Tagesration Futter auf und verfüttern es noch am selben Tag, lässt sich eine Schimmelbildung vermeiden.

Futter trocken und luftdicht lagern

Das Foto zeigt Trockenfutter, aufbewahrt in einer luftdichten Glasflasche

Wenn Sie das Futter nicht einfrieren möchten, müssen Sie es trocken und luftdicht lagern. Es sollte zudem an einem kühlen Ort aufbewahrt werden, damit sich die Schädlinge nicht vermehren.

Unser Tipp!

Es gibt Vorratsdosen, die speziell konzipiert sind, damit sich keine Schädlinge einnisten können.

Abgepackte Futtermittel bevorzugen

So verlockend es sein mag, scheinbar frische Futtermittel zu kaufen, sollten Sie sich eher auf die abgepackten Saaten verlassen. Zwar ist auch hier nicht ausgeschlossen, dass sich Schädlinge darin befinden, aber die Gefahr ist deutlich geringer.

Vorräte kontrollieren

Auch bei guten Lagerungsbedingungen sollten Sie alle Futtermittel regelmäßig kontrollieren, denn nur hierdurch können Sie frühzeitig einen Befall mit Schädlingen feststellen und entsprechend handeln.

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